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Schätze aus der Chronikgruppe: Renovierung der „Kapelle“ 1927

Vor genau 95 Jahren, am 2. Oktober 1927, wurde die heutige Christuskirche, damals noch als Kapelle bezeichnet, unter großer Beteiligung der Oberbauerschafter Gemeindeglieder, nach einer Renovierung wieder eingeweiht. Wie aus der Schulchronik der Volksschule Beendorf zu entnehmen ist, hatte das Presbyterium der Kirchengemeinde Lübbecke, Oberbauerschaft war damals ein Pfarrbezirk von Lübbecke, beschlossen die hiesige Kapelle neu erstehen zu lassen. Zuvor war auch schon die St. Andreas Kirche in Lübbecke umfangreich renoviert worden.

Der teils schwammige Boden wurde völlig neu isoliert. Teilweise wurden auch die Wände neu verputzt. Die Ausgestaltung des Raumes wurde dem Kirchenmaler Bußmann aus Levern übertragen. Er war über Jahrzehnte im ganzen Kirchenkreis Lübbecke tätig. Es wurde folgendes berichtet: „Unter seinen Meisterhänden wurde der architektonisch unbedeutende Raum zu einem stimmungsvollen Ort der Anbetung Gottes. Die Ausmalungskosten betrugen 1.960 Reichsmark. Durch freiwillige Gaben, wurden die drei Apostel Petrus, Johannes und Paulus, die die Kanzel schmücken, bezahlt.“ Diese Kanzel aus Holz befand sich damals noch auf der rechten Seite der Kirche. Leider musste sie Anfang der 1970er Jahre wegen Holzwurmbefall ersetzt werden. Im gleichen Zug wurde sie dann auf die andere Seite verlegt.

Der Innenraum der Kirche damals.

Auch bekam die Kirche damals ein neues Chorfenster. Dieses farbenprächtige Bleiglasfenster erfreut uns noch heute. Besonders in der Osternacht ist es wunderbar anzusehen, wenn die Sonne langsam aufsteigt und sie das Fenster aus der Dunkelheit aufsteigend erleuchtet. Es zeigt Jesus nach seiner Auferstehung mit einer Fahne. Überschrieben ist es mit den Worten: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ aus dem Johannesevangelium (Joh 14,6). Geschaffen wurde dieses Kunstwerk von dem berühmten Glasmaler Carl Busch (1871-1948). Bei Wikipedia ist folgendes über ihn zu erfahren: „Nach allgemeiner Ausbildung in einer Kunsztschule machte er die Lehre als Glasmaler und vervollkommnete sich als einer der erfolgreichsten deutschen Vertreter dieser Kunst. Schon in jungen Jahren kam er nach Berlin und widmete sich hier und darüber hinaus in Brandenburg, Pommern und anderen deutschen Landen der Glasmalerei. Es gibt in Berlin und Umgebung nur wenige Kirchen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die nicht mit Glasfenstern von Busch geschmückt wurden, so in Berlin St. Marien, Corpus-Christi-Kirche, Michaelkirche. Auch in Profanbauten ist er vertreten, so im Rathaus Zehlendorf, im Rathaus Prenzlau, dessen Fenster er mit den Wappen der Bürgermeister und Geschlechter schmückte. Trotz der großen Zahl seiner Werke wurden diese nie zur Massenware.“

Des Weiteren ist zu erfahren, dass es 500,- Reichsmark gekostet hatte. Diese wurden ebenfalls durch Spenden aus der Gemeinde aufgebracht. Das Schutzgitter wurde von dem ortsansässigen Schmied Becker hergestellt.

Das farbenfrohe Chorfenster, welches uns schon seit 1927 begleitet.

Eure Chronikgruppe: Christine Honermeyer und Dirk Oermann

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