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Schätze der Chronikgruppe – Das Oberbauerschafter Flachsmuseum

1960 wurde das Heimathaus auf der Freilichtbühne Kahle Wart errichtet. In diesem Zusammenhang ging ein langjähriger Wunsch des damaligen Vereinsvorsitzenden, Heinrich Tödtmann, in Erfüllung: 1961 – vor 60 Jahren – wurde mit Eröffnung der Spielzeit ein Flachsmuseum auf der Empore des Heimathauses  eingeweiht.

Hierzu schrieb die heimische Tagespresse: 1961 Zeitungsbericht Flachsmuseum

Auszug: „Museum rund und Flachs und Leinen im Heimathaus auf der Kahlen Wart“

Wer in diesem Jahr zur Kahlen Wart hinaufsteigt, um hier die plattdeutschen Spiele des Sommers zu erleben, hat einen dreifach lohnenden Weg getan. Der Spaziergang auf gepflegter Zufahrt und reizvollem Blick hinauf zur Bühne mit immer neuen und schöneren Blicken in die Landschaft, ist schon ein kleines Erlebnis. Dann die Heimatspiele selbst, die längst aus der Bewährung heraus sind und ihren festen Platz im kulturellen Leben des Minden-Ravensberger Landes haben. So vermögen immer wieder neue, köstliche Freude zu geben. Und dann schließlich etwas ganz Neues: Da Oberbauerschafter Flachsmuseum. Der Heimatverein hat es im verflossenen Winterhalbjahr auf einer Galerie des Heimathauses liebevoll eingerichtet. Die ganze Gemeinde hat die dort gezeigten Stücke zusammengetragen und so zur Gestaltung dieser weit und breit einzigartigen Sammlung beigetragen. Wer die Spiele besucht, sollte einen Besuch im Heimathaus mit seinem Flachsmuseum nicht versäumen.

Auf verhältnismäßig kleiner Fläche fand man im Heimathaus zunächst eine Übersicht über den Flachsanbau und seine Verarbeitung bis zum Fertigprodukt mit allen dazugehörigen Geräten. Dazu sah man, in Schaukästen geordnet, zahlreiche Fotografien. Alles wurde ergänzt durch wertvolle alte Wohnungseinrichtungsgegenstände, wie eine eichene Anrichte, Ziergeschirr, Lampen, Spinnräder und das fertige Leinen. Das Flachsmuseum zeigte die Arbeits- und Wohnkultur des 19. Jahrhunderts; ergänzt und einige weitere Exponate aus der Oberbauerschafter Dorfgeschichte.

Leider wurde in das Heimathaus und seinem Flachsmuseums des Öfteren eingebrochen; Diebstahl und Vandalismus führten letztlich in den 1970-er Jahren zur Schießung des Flachsmuseums. Einige noch verfügbare Gegenstände wurden anschließend zum Teil der Heimatstube Oberbauerschaft und dem Hüllhorster Heimatmuseum zur Verfügung gestellt.

Auf dem Foto: Ein Blick in das Oberbauerschafter Flachsmuseum. Man sieht eine wertvolle eichene Anrichte mit zinnenem Ziergeschirr, alte Lampen, einen mit selbstgewebter Becker geschmückten Tisch, auf dem eine alte Bauernbibelliegt, ein Spinnrad mit Wocken und Haspel, einen gusseisernen Ofen und im Vordergrund die Flachsbüschel vor ihrer Verarbeitung.

Eure Chronikgruppe

Christine Honermeyer und Dirk Oermann

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