Schätze der Chronikgruppe: Nikolaustag seit 1986
Ein zwar etwas jüngerer Chronikbeitrag, aber seit 1986 ist es Tradition, dass der Nikolaus regelmäßig am 6. Dezember auch in Oberbauerschaft bei der Nikolausfeier vorbeischaut. In diesem Jahr bekanntlich auf Abstand und ohne Veranstaltung, aber die Kinder in der Grundschule und im Familienzentrum werden wieder bedacht werden. Eigentlich sorgt die gemeinsam vorbereitete Aktion dabei für einen schönen Rahmen. Dieser Tag wird auch – nicht nur in Oberbauerschaft – mit zahlreichen Bräuchen begangen: ein besonders schöner Brauch, der sich über die Zeit mit der Nikolaus-Legende etabliert hat, ist es, am Abend vor dem 6. Dezember die Schuhe vor die Tür zu stellen oder Socken aufzuhängen. Wenn der Nikolaus in der Nacht mit seinem Esel von Haus zu Haus zieht, füllt er die Schuhe und Socken mit Schokolade, Mandarinen, Nüssen und kleinen Geschenken.
Aber wie war es dazu gekommen, den Gedenktag des Heiligen Nikolaus in all den Jahren mit einem Rahmenprogramm der örtlichen Vereine und der Kirchengemeinde zu gestalten ? Wir schauen daher einmal mit Zeitzeugen und einem Blick in alte Unterlagen und Zeitungen in die Historie dieser Veranstaltung ….
1985 veranstalteten die Sportschützen, der Gemischte Chor und der Reiterverein „Herzog Wittekind“ am Dorfgemeinschaftshaus eine Weihnachtsfeier für ihre Mitglieder. Heinrich Meier, Lisa Scheiding und Gisela Schläger unterstützten dabei die Idee von Dieter Brinkmann. Der Nikolaus kam auf einem Schimmel geritten und brachte Geschenke für die Kinder mit.
Aufgrund der positiven Resonanz trafen sich 1986 auf Einladung der Sportschützen einige Vertreter der örtlichen Vereine und überlegten, wie man gemeinsam eine solche Veranstaltung für alle Oberbauerschafter Kinder veranstalten könnte. Man kam überein, dass jeder Verein sich mit einer Aktivität oder einem Verkaufsstand hieran besteiligen sollte; dieses war auch der Beginn der Vereinsgemeinschaft, deren Arbeit in den ersten Jahren Dieter Brinkmann koordinierte; Mitte der 90-er Jahre übernahm dann Dirk Oermann diese Aufgabe. Seit 2009 übernimmt die Dorfgemeinschaft, die sich aus der Vereinsgemeinschaft heraus gebildet hat, die Vorbereitung und Durchführung. Viele helfende Hände – und Vertreter aller Vereine – sind dabei und sorgen für einen guten Zweck: neben den Geschenken, die der Nikolaus überbringt, kommt der Erlös der Veranstaltung der Grundschule sowie dem Familienzentrum zugute.
Der Posaunenchor und die Dorfkapelle musizieren im jährlichen Wechsel; seit einigen Jahren ist auch der Schulchor mit dabei. Nachdem die Veranstaltung zunächst im Eingangsbereich der Grundschule geplant war, auch um bei schlechtem Wetter in die Aula ausweichen zu können, wurde diese dann doch auf den Parkplatz an der Turnhalle/am Sportplatz verlegt. Der Heimatverein führte einige Male in der Aula ein Winterstück auf, auch gab es neben Schokolade auch viele Jahre Stutenkerle für die Kinder. In den ersten Jahren kam der Nikolaus mit der Kutsche der Familie Will, seit einigen Jahren unterstützt die Feuerwehr die Ankunft des Nikolauses.
Nachstehend ein Zeitungsbericht der NW vom 08.12.1986; hier wird über zwei Nikolausaktionen in der Gemeinde berichtet: Oberbauerschaft und Schnathorst – wobei die Anzahl der überbrachten Tüten in Schnathorst (5.600 Stück) schmunzeln lässt: Die LK berichtet zeitgleich von 600 Tüten in Schnathorst. Fakt ist jedoch, dass in Oberbauerschaft einige Kinder – auch die Anzahl dieser Tüten wird pressemäßig „aufgerundet“ sein – durch die hohe Resonanz zunächst nichts bekommen hatten. Für Sie hat der Nikolaus am Folgetag aber noch eine Überraschung vorbeigebracht.
Anfänglich unter freiem Himmel, wird seit 2010 auch das Sportlerheim mit der überdachten Terrasse einbezogen. Die Stände sind somit auch witterungsunabhängig. In all den Jahren gab es Bratwurst und Pommes, Glühwein, heißen Apfelsaft und Kaltgetränke; zwischenzeitlich auch mal Waffeln und Kakao. Es werden Mehrwegtassen verwendet, die vom Heimatverein gespült werden. Und die Kirchengemeinde sorgt für die Moderation. Seit einigen Jahren ist auch die Grundschule mit Förderverein und Ganztag dabei; auch die eingebundenen Holzhütten und Verkaufsstände lassen weihnachtliche Stimmung aufkommen.
Coronabedingt fällt die diesjährige Veranstaltung aus. Dennoch hat der Nikolaus angekündigt, für die Kinder der Grundschule und des Familienzentrums trotzdem etwas vorbei zu bringen. Wir hoffen, dass im nächsten Jahr wieder alles traditionell abläuft …
Eure Chronikgruppe:
Christine Honermeyer und Dirk Oermann