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Schätze aus der Chronikgruppe: Der Stellmacher Heinrich Hellweg

Heinrich Hellweg erblickte 1906 auf dem Heidkamp in Oberbauerschaft das Licht der Welt. Von 1912 bis 1920 besuchte er die Volksschule Niedringhausen. Nach der Konfirmation machte er eine Ausbildung zum Stellmacher. Diesen Beruf gibt es nun schon viele Jahre nicht mehr. Aus den Handwerken des Wagners und des Radmachers ging im frühen 19. Jahrhundert der Beruf des Stellmachers hervor. Zu seinen Aufgaben gehörte einst die Produktion verschiedener hölzerner Wagen für die Landwirtschaft einschließlich der Holzspeichenräder. Auch Kutschen, Pferdeschlitten, Leitern, Schubkarren und Bollerwagen wurden von ihm gefertigt. Neben der Anfertigung dieser Geräte war der Stellmacher auch für die Reparatur und Instandhaltung derselben zuständig.

Heinrich Hellweg in jungen Jahren

Nachdem Heinrich Hellweg nach der Ausbildung an verschiedenen Stellen gewirkt hatte, machte er sich 1929 mit einer eigenen Stellmacherei selbstständig. Am 16. November erwarb er dafür von der Witwe Charlotte Hongsermeier (1865-1943), Büttendorf Nr. 1 (heute Hongsener Weg 44) ein Grundstück an der Herforder Chaussee (heute B239). Das Grundstück wurde aufgrund der Nähe zur Schmiede Schröder (damals Oberbauerschaft Nr. 136, heute Niedringhausener Str. 136) gewählt. Mit der Unterstützung seines Vaters Fritz Hellweg, welcher Maurer war, baute er nun ein eigene Werkstatt. Anfang der dreißiger Jahre bestand er auch die Meisterprüfung.

Heinrich Hellweg vor seiner neu errichteten Werkstatt.

1937 heiratete er Lina Berkemeyer (1908-1979). Er zog zu ihr in das Haus Oberbauerschaft Nr. 204 (heute Oberbauerschafter Straße 93). Am 5. November 1938 verkaufte er die Werkstatt und das Grundstück an Wilhelm Steinkamp. Dieser baute die Werkstatt zu einem Wohnhaus um. Seine Maschinen wurden zunächst im Keller des Hauses Nr. 204 abgebaut gelagert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Maschinen zusammen mit Sohn Günter wieder aufgebaut und die Werkstatt lief wieder an. Aber nur für kurze Zeit. Traktoren kamen auf und gummibereifte Wagen. Der Beruf des Stellmachers wurde nicht mehr gebraucht. Und so verschwand spätestens Mitte der 1960er Jahre dieses Berufsbild ganz in unserer Region.

Heinrich Hellweg arbeitete dann als Zimmermann bei der Zimmerei Breitenfeld angesiedelt an der Straße „Zum Winkelplatz“. 1979 starb er im Alter von 72 Jahren.

Eure Chronikgruppe: Christine Honermeyer und Dirk Oermann

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