Skip to content Skip to main navigation Skip to footer

Schätze aus der Chronikgruppe: Geschäftshaus Rullkötter-Breitenfeld

Heute schauen wir uns mal das Haus von Christian Rullkötter (1849-1919) und seiner Frau Katharine geboren Schmölzmeier (1850-1925) an. Man kann schon sagen es steht mitten im Dorf. Es befindet zwischen Grundschule und Kirche an der Oberbauerschafter Straße.  Könnte das Haus Geschichten erzählen, hätte es sicher viel zu berichten. Ein paar Details können wir beisteuern:

Erbaut wurde es im Jahre 1888 vom oben erwähnten Ehepaar. Christian Rullkötter stammte aus Klosterbauerschaft und war bei der späteren Zigarrenfabrik Buchholz als Werkmeister tätig bevor er sich selbstständig machte. Seine Tochter Luise (1878-1933) heiratete 1898 den Zigarrenarbeiter Franz Breitenfeld (1874-1942). Er war später auch als Werkmeister tätig.

Das Haus Breitenfeld ganz rechts Franz Breitenfeld

Im September 1947 zog der Arzt Dr. Hermann Hohmeyer (1912-2001) aus Preußisch Oldendorf  in das Haus ein und betrieb dort seine Praxis. Zehn Jahre später erbaute er gegenüber ein eigenes Haus.

Später befand sich in dem Haus die Spar- und Darlehnskasse heute Volksbank Schnathorst. Im September 1979 ereignete sich ein versuchter Banküberfall. In der Neuen Westfälischen wurde dazu folgendes geschrieben:

„Gestern Morgen, 11.23 Uhr, in Oberbauerschaft. Ein dunkelblauer Alfa Romeo kommt aus Richtung Lübbecke die Oberbauerschafter Straße herab gefahren und hält mit quietschenden Reifen gegenüber dem Haus Nr. 167, in der Einfahrt zur Dr. Hohmeyer. Zwei junge Männer steigen aus und gehen auf die Spar- und Darlehenskasse zu, in der sich zu dieser Zeit zwei Männer befinden: der Geschäftsstellenleiter [Name] und ein Kunde [Name] .  Der Kunde sieht die beiden Männer und ahnt nichts Gutes.  In etwa sagt er zum Geschäftsstellenleiter, es sei möglich dass man überfallen werde.Da betreten die beiden Männer schon den Kundenraum.  Einer ist maskiert mit einem Dreieckstuch einer trägt Handschuhe. Beide sind bewaffnet. „Das ist ein Überfall –  Geld her!“  sagt einer. Der Geschäftsstellenleiter geht sofort in Deckung, betätigt den Alarmknopf, wodurch gleichzeitig eine automatische Kamera eingeschaltet wird. Einer der beiden Räuber schießt daraufhin zweimal auf die Panzerglasscheibe. Durch Splitter leicht verletzt wird der Kunde, der zusammenbricht. Die beiden jungen Männer stürmen hinaus, ohne einen Pfennig Geld im erbeutet zu haben. Bevor sie mit ihrem Wagen davon brausen werden noch zwei Schüsse abgegeben, allerdings in die Luft. Sie sollten wohl als Warnung für zwei Frauen gelten: [Name] und [Name]  die eben zu diesem Zeitpunkt die Oberbauerschafter Straße mit Fahrrädern befahren und von denen sie eine nach den Flüchtenden umdreht, als sie die Schüsse hört. Die Frauen flüchten in einen Hauseingang. Ein weiterer Zeuge ist unmittelbar am Geschehen beteiligt, der 18-jährige [Name]. Er kommt die Straße zu Fuß entlang und wird von den davonfahrenden Alfa Romeo fast angefahren. Beide, die Frauen der Junge, können vom Kennzeichen die ersten Buchstaben erkennen.“

Durch einen Hinweis einer Zeugin können die Räuber etwas später in Dünne gefunden werden.

Anmerkung: Die Namen wurden damals in der Zeitung vollständig genannt. Wir verzichten aus datenschutzrechtlichen Gründen darauf.

Später befand sich hier auch viele Jahre eine Fahrschule. Inzwischen wird das Haus  ausschließlich aus Wohnhaus genutzt.

Eure Chronikgruppe: Christine Honermeyer und Dirk Oermann

Zurück zum Anfang