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Schätze der Chronikgruppe: Volkstrauertag und Kriegerdenkmal

Insbesondere am Volkstrauertag rückt ein Platz in Oberbauerschaft verstärkt in das Bewusstsein der Bevölkerung: das Kriegerdenkmal. In einer Feierstunde, gemeinsam gestaltet von der Kirchengemeinde, der Dorfgemeinschaft sowie musikalischer Begleitung durch den Posaunenchor bzw. der Dorfkapelle – im jährlichen Wechsel – wird den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Erstmals seit vielen Jahrzehnten findet 2020 diese Veranstaltung – 75 Jahre nach Kriegsende –  coronabedingt in veränderter Form statt: nach einer Andacht im Gottesdienst werden durch Vertreter der Gemeinde und der Dorfgemeinschaft nur die Kränze mit stillem Gedenken am Mahnmal niedergelegt.

Die seinerzeitige Einweihung – mit Namenstafeln auf einer Sandsteinwand und einem Soldatenstandbild – erfolgte am 21.10.1928.

Nach dem 2. Weltkrieg kamen 3 Erinnerungssteine für die Gefallenen und Vermissten auf der Westseite hinzu. Sanierungsarbeiten und Arbeiten am Friedhofsgelände brachten Anfang der 1960-er Jahre ein neues, heute noch vorhandenes Erscheinungsbild mit sich (auf dem Bild der Denkmalsplatz nach dem Volkstrauertag 2019):

1960 war, nach 32 Jahren, das Soldatenstandbild plötzlich „verschollen“. Während die seinerzeitige Tagespresse noch über hohe Sanierungskosten des Denkmals und Umgestaltungsplänen berichtete, scheinen in einer Nacht- und Nebelaktion Fakten geschaffen worden zu sein: Das Soldatenstandbild blieb verschwunden, über Hintergründe und einem Verbleib liegen leider keine weiteren Informationen vor.

Ausführliche Informationen über die Entstehung sind in der Schulchronik nachzulesen:

Am 21. Oktober 1928 konnte endlich ein Werk vollendet und eingeweiht werden, dass in einer Reihe von Jahren viel Staub aufgewirbelt hatte. Es war das Kriegerdenkmal.

Schon bald nach Beendigung des Weltkrieges tauchte der Plan zur Errichtung eines solchen auf. Doch war zunächst keine Einigung über die Platzfrage zu erzielen. Während eine Gruppe es unbedingt an den Berg zu legen wünschte, versteifte sich eine andere Gruppe auf den Platz vor der Kirche. Schließlich wurde beschlossen, das Denkmal an den Kirchhof zu bauen. Links vom Kirchhofsaufgang la ein wüster Platz, ein Sumpf mit Erlen, Dornen und Brombeeren bewachsen, dazwischen bereiteten sich Röthekuhlen aus, in denen man früher Flachs geröstet hatte. Der Platz sollte eingeebnet werden. Dazu waren aber 1.100 Fuder Erde erforderlich. Da dieselben nicht in der Nähe zu haben waren, mussten sie angefahren werden. Alle erforderlichen Arbeiten und Fuhren wurden freiwillig geleistet. Zwei Geldsammlungen wurden inzwischen durchgeführt. Der Entwurf zum Denkmal stammt von einem Sohn der Gemeinde, dem Architekten Friedrich Schröder Nr. 103. Die Ausführung wurde dem Bildhauer Brune in Lübbecke übertragen. Dann aber bemächtigten sich politische Gruppen de Angelegenheit und brachten alle begonnene Arbeit zum Erliegen. Die Steine lagen unbehauen in der Werkstatt des Bildhauers, der Platz war „wüst und leer“. Im Jahre 1928 wurde auf Betreiben des Gemeindevorstehers Küffmeier die Vollendung des Denkmals angestrebt. Niemand aber wollte mehr sammeln, um die noch fehlenden Mittel zu beschaffen. Leider waren auch Gelder beiden ersten Sammlungen veruntreut. Schließlich erklärten die Lehrer Klausing, Kößmeier und Langer, es zu versuchen, die letzten Gelder zu beschaffen. Der Versuch gelang. Die Arbeiten wurden wieder in Angriff genommen . An schönem Herbstsonntag stand die versammelte Gemeinde um das verhüllte Ehrenmal. Herr Landrat von Borries nahm die Enthüllung vor.

Die damalige Tageszeitung würdigte dieses Ereignis am Tag darauf mit einer Sonderbeilage:

Eure Chronikgruppe: Christine Honermeyer und Dirk Oermann

Nach der Kranzniederlegung am Volkstrauertag 2020

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