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Schätze der Chronikgruppe: von Bodelschwingh – Bergheimat und Waldkapelle

Im Jahre 1924 baute Pastor Gustav von Bodelschwingh, dessen Familie eng mit der Entwicklung der von-Bodelschwinghschen-Anstalten Bethel/Bielefeld verbunden war, am Wiehengebirgsweg ein Lehmhaus – die spätere „Bergheimat“; es diente zunächst als Musterhaus für eine günstige Bauweise – insbesondere für Familien mit niedrigem Einkommen. So hatte Gustav von Bodelschwingh diese Bauweise in Afrika entdeckt und sie in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg auch in der heimischen Region eingeführt und bekannt gemacht. So entstand das „Dünner-Lehmbrote-Bauverfahren“, mit dem das Bauen für Jedermann möglich wurde. Hieraus entstand auch die „Heimstätte Dünne“.

Durch sein Wirken als „Lehmbaupastor“ engagierte er sich insbesondere im sozialen Bereich. In den Jahren 1962 bis 2001 befand sich hier die diakonische Behindertenhilfe „Bergheimat e.V.“; nach einem Wechsel der Trägerschaft zur Diakonie und Umzug nach Lübbecke wurde das Gebäude verkauft und wird fortan als Seminar- und Gästehaus genutzt. Von diesem Punkt am Waldrand des Wiehengebirges hat man eine herrliche Aussicht ins Ravensberger Land.

Oberhalb der ehemaligen „Bergheimat“ am Wiehengebirgsweg 274 befindet sich der Privatfriedhof der Familie von Bodelschwingh, wo der 1944 verstorbene „Lehmpastor“ Gustav von Bodelschwingh im September 1945 umgebettet und später auch einige seiner Familienangehörigen bestattet wurden.

Auf dem Friedhof befindet sich eine kleine Kapelle. Diese dient heute noch im Wesentlichen der Erinnerung an die Lehmbauweise. Ein Zeitpunkt der Errichtung der Waldkapelle ist nicht genau bekannt, jedoch ist Gustav von Bodelschwingh vor der Umbettung 1945 in der Kapelle aufgebahrt worden. Familienmitglieder hatten somit zwischen 1944/1945 gemeinsam mit Kindern aus dem Dorf und Kriegsgefangenen in dieser Bauweise die kleine Waldkapelle errichtet.

Jahrzehntelang lag die Waldkapelle im Dornröschenschlaf, bis sie durch die Baumfällungen aufgrund Borkenkäferbefalls wieder zum Vorschein kam und nunmehr auch bereits aus der Ferne zu erkennen ist.

In den Jahren 2021/2022 ist die Waldkapelle auf Initiative der Heimstätte Dünne als neuem Eigentümer saniert und renoviert worden.

Eure Chronikgruppe   Christine Honermeyer und Dirk Oermann

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