Schätze aus der Chronikgruppe: Der Hof Hoffmann Nr. 34 – Teil 2

Heute im zweiten Teil geht es um die Nachkommen von Christian und Charlotte Hoffmann. Ihr ältester Sohn Heinrich wurde der Hoferbe. Daher wird es zuerst um seine Geschwister gehen und zum Schluss um ihn.

CHRISTIAN Friedrich Ludwig HOFFMANN und Anne Marie Luise CHARLOTTE STALLMANN haben am 29. August 1873 in der St. Andreas Kirche in Lübbecke geheiratet. Sie hatten insgesamt sieben Kinder, zwei davon sind schon im Kindesalter verstorben. Heinrich (1877-1953) war der Älteste. Ihm folgten Anna (1879-1950), August (1881-1958), Karl (1883-1955) und Marie (1890-1984).

Charlotte starb am 30. Dezember 1906 im Alter von 61 Jahren an einem Schlaganfall. Christian Hoffmann überlebte sie um 30 Jahre. Er war unter anderem viele Jahre als Presbyter für Oberbauerschaft bei der Kirchengemeinde Lübbecke tätig.

Nun folgen die Nachkommen:

ANNA Luise Marie Friederike Hoffmann heiratete 1904 WILHELM Heitkamp ebenfalls aus Oberbauerschaft stammend. Sie hatten eine Frucht- und Gemüsehandlung in der Weberei Straße 12 in Bielefeld. Die Ehe blieb kinderlos. Daher nahmen sie Erwin, den Sohn des Bruders August, an.

Friedrich AUGUST Hoffmann, auch Niersten August genannt, heiratete 1908 ANNA Worminghaus aus Oberbauerschaft Nr. 15 (heute Oberbauerschafter Straße 61). Er baute 1906/07 das Haus Nr. 167 (heute Oberbauerschafter Str. 3) in Niedringhausen und eröffnete eine Bäckerei mit Kolonialwaren und Kohlenhandlung. Er hatte zwei Söhne und eine Tochter.

Am 28. Juli 1907 erreichte sein Vater Christian ein anonymer Brief zum „schlechten Betragen“ seiner Kinder. In diesem heißt es u.a.: „Die vielen Beweise schlechten Betragens ihrer Kinder veranlaßt mich dringend Ihnen davon in Kenntnis zu setzen. Wie so nahe Sie dem Sumpf der Sünde und Morast Sie stehen! Am Freitag vor acht Tagen hatte ich Gelegenheit mir solches Spiel deutlich anzusehen in dem ihrem neu erbautem Hause. Ich kam von Tour, dass mein Weg unmittelbar dort herfiel. Ich wurde aufmerksam durch das Tanzen und das wüßte Durcheinander, welches begleitet wurde mit einem Spielharmonika. […] Schon Ihre jüngste Tochter ist reif zu solchen Vorspielungen falscher Tatsachen, die dort im Geschäft die beste Gelegenheit findet. […]“

KARL Friedrich  Hoffmann heiratete 1918 MARGARETE Strübe aus Bielefeld. Sie hatten die Kinder Hartmut, Lore und Gottfried. Bei der Umsetzung des Friedhofes Niedringhausen, Mitte der 1950er Jahre wurden Pläne von Karl, ehemaliger Leiter des Bielefelder Sennefriedhofes, berücksichtigt. Er hatte seine Ausbildung zum Gartenbaumeister in der Schweiz gemacht. Der Aufteilungsplan des Friedhofes und die Halbkreisform des Hauptweges ist auf den Charakter des Sennefriedhofes zurück zu führen.

MARIE Luise Charlotte Hoffmann absolvierte eine Ausbildung zur Krankenschwester. Im Alter von 37 Jahren heiratete sie den verwitweten Kaufmann Wilhelm Abt aus Bielefeld. Die kirchliche Trauung fand am 30. August 1927 in Oberbauerschaft Nr. 34 statt und wurde vom hiesigen Ortspfarrer August Multhaupt vollzogen. Ihre Tochter Elisabeth erblickte 1929 das Licht der Welt. Sie hat uns zusammen mit der Tochter ihrer Großcousine einige Fotos und Informationen zur Verfügung gestellt.

Der älteste Sohn und Hoferbe HEINRICH Karl HOFFMANN heiratet ANNA Luise Ilsabein MÖHLE. Sie haben am 29. Juli 1910 in Oberbauerschaft geheiratet. Die Braut wurde in Reineberg Nr. 8 geboren. Bei ihrer Heirat war sie 21 Jahre alt und ihr Bräutigam 33 Jahre alt. Sie bewirtschafteten den elterlichen Hof.

Sie hatten die Kinder Karl, Anna und Marie.

Karl war in Oberbauerschaft u. a. auch als Kutscher des Leichenwagens der Leichenwagengesellschaft Niedringhausen bekannt, außerdem betrieb er neben der Landwirtschaft auch die örtliche Agentur der LVM-Versicherung hier. Das Jahr 1947 wurde zu einem besonderen Jahr für die Familie: Heinrich Hoffmann konnte alle seine vier Enkel im gleichen Jahr begrüßen.

Dem voraus gegangen war die Hochzeit von Karl mit Elisabeth Claus aus Lübbecke am 19. Januar 1945. Eine Zeit in der noch ein Eheunbenklichkeitsbescheinigung gesetzlich vorgeschrieben war. 1946 folgten Karls Schwestern mit einer Doppelhochzeit. Danach konnten die Enkel Karl-Heinz, Getrud Knicker, Rudolf Bartelheimer (später Kämmerer der Gemeinde Hüllhorst) und Christa begrüßt werden. Christas Tochter Sonja wohnt heute auf der Stätte ihrer Vorfahren.

Eure Chronikgruppe: Christine Honermeyer und Dirk Oermann