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Schätze aus der Chronikgruppe: „Graf Zeppelin“ über Oberbauerschaft

Heute vor 91 Jahren waren die Menschen im Lübbecker Land  in heller Aufregung. Denn der Graf Zeppelin sollte die Region überfliegen. Das berühmte Luftschiff war zu damaliger Zeit eine Sensation.

In der Schulchronik von Niedringhausen wird berichtet, dass die Schüler den „Grafen Zeppelin“ auf seiner Deutschlandfahrt vom Hilgenstuhl aus beobachtet haben. Weiter wird berichtet: „Majestätisch stand es über der Schlucht bei Horst’s Höhe, fuhr dann eine große Schleife über Lübbecke, überflog dann etwa beim Hilgenstuhl das Wiehengebirge und steuerte dann in rascher Fahrt über die heimatlichen Fluren in Richtung Bünde. Verhältnismäßig schwach war das Geräusch der Motoren und das Surren der Propeller.“

Zeitungsausschnitt aus dem Lübbecker Kreisblatt

Auch wird in der Schulchronik auf einen Bericht im Lübbecker Kreisblatt hingewiesen. Aus dem Bericht vom 1. September 1930, einem Montag, geht auch noch folgendes hervor: Noch am Samstag, 30. August,  war es höchst ungewiss, ob der Zeppelin Lübbecke und somit auch Oberbauerschaft überfliegen würde. Sicher war nur, dass er in Bielefeld landen würde. Deswegen hatten sich viele nach Bielefeld aufgemacht. Nun wurde aber bekannt, dass sich der Lübbecker Zigarrenfabrikant August Blase jun. (1874-1931) zu den Fahrgästen des Zeppelins zählen konnte. Es kam neue Hoffnung auf.

 „Ein schöner, sonniger Morgen gab die beste Sonntagsstimmung, vom Kirchturm hallten die Glocken und als die Mittagsstunde soeben vergangen war, traf das Radiotelegramm von Bord des Luftschiffes ein, dass „Graf Zeppelin“ gegen 3 Uhr Lübbecke bestimmt überfliegen werde.“

Diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer in Lübbecke und der Umgebung. Und die Menschen strömten in die Straßen und an den Stadtrand. Ein buntes und frohes Treiben entstand und die Vorfreude stieg.

„Vom Kirchturm läuteten die Glocken, aber noch immer nicht kam das erwartete Schiff, bis etwa 18 Minuten vor 16 Uhr (4 Uhr nachmittags) ein staunenvolles „Da, da!“ durch die bewegten Reihen ging.[…] Majestätisch kam das Luftschiff näher, einen überwältigenden Anblick bietend. […] Rotbraun leuchtete die Schrift „Graf Zeppelin“ vorn der Spitze zu und an den Seiten D.-L- 127. Genau konnte man die große Passagiergondel und die Motorengondel erkennen, die mächtigen Ausmaße des silbernen Riesenleibes. […] Hurrarufe, Fahnenschwenken und eifriges Winken grüßten den kühnen Fahrer in der Luft, aber schnell ging der Kurs über das Amt Hüllhorst hinweg.“

Foto: Stadtarchiv Lübbecke; Sammlung W. Ostermann

Eure Chronikgruppe: Christine Honermeyer und Dirk Oermann

 

 

 

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