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Schätze aus der Chronikgruppe: Was die Gebäude auf dem Hof Ostermeier uns erzählen…

Familiengeschichte ist auch Dorfgeschichte – und wenn alte, aufwändig renovierte Gebäude zu Zeugen der Vergangenheit werden, machen sie uns neugierig. Wer waren die Personen, die auf den Inschriften an den Torbögen zu lesen sind? Warum wurden gerade die Nebengebäude so gebaut? Hier wird dann einiges aus der Vergangenheit sichtbar. Daher betrachten wir die Familiengeschichte heute mal aus anderer Sicht, nämlich in erster Linie anhand der Gebäude auf dem Hof Ostermeier (früher Nr. 3 heute Oberbauerschafter Str. 45) in Oberbauerschaft. Hierbei gehen wir chronologisch vor.

An der Nordseite des Bauernhauses befindet sich die folgende Information:

“ Anno 1752 den 31 Maius hat Johann Albert Ostermeier und seine selige Hausfrau Gattin Ilsabein Horst von Lippinghausen dieses lassen bauen mit Gottes Hülfe M(eister) Johann Herm(mann) Liebe“

Die Nordseite 2009.
Anno 1752

An der Südseite des Bauernhauses befand sich die folgende Information:

“ Anno 1754 den 5 Julius haben Johann Albert Ostermeier und seine selige Hausfrau Gattin Marie Ilsabein Horst von Lippinghausen dieses bausen lassen durch Gottes Hülfe. M(eister) Johan Her(mann) Liebe“

Dieses bedeutet, dass Johann Albert Ostermeier erst die Nordseite errichtet hat und zwei Jahre später die Südseite erweitert hat. Johann Albert wurde 1714 geboren. 1749 hat er geheiratet. Seine Frau Ilsabein stammte aus Lippinghausen. Drei Jahre nach der Eheschließung hat er gebaut.

Die Südseite um 1930

An der heutigen Scheune befindet sich nach Süden gerichtet folgende Information:

„Im Jahre 1824 hat Christian Friedrich Ludwig Ostermeier und seine Frau Anna Margret Ilsabein geborene Nieder-Hongsermeier und die Mutter Anna Marie Ostermeier geboren Oberste-Stallmann die haben dieses bauen lassen. Den 14 Julius“

Dieses oben genannte Paar hatte im Jahr zuvor geheiratet. Sie stammte aus Büttendorf Nr. 2 (heute Hongsener Weg). Ludwig Ostermeier wurde 1800 auf der Stätte geboren.

Die Inschrift 2009

Am Kotten am Berge befindet sich nach Westen gerichtet folgende Information:

„Dieses Haus hat bauen lassen Christian Friedrich Ludwig Ostermeier und seine Ehefrau Anna Margreta Ilsabein geborene Nieder-Hongsermeier. Aufrichten lassen den 29ten Juni 1831 – M.I. H. Tötmann“

Wieder das gleiche Paar welches auch schon sieben Jahre zuvor ein Gebäude errichtet hat.

Das Heuerlingshaus in den 1950er Jahren

Am Kotten in der Nähe des Hofes befindet sich nach Norden folgende Information:

„Im Jahre 1848 haben Johann Friedrich Ludwig Ostermeier und seine Ehefrau Anna Maria Ilsabein Hohmeier diese haben dies Haus mit Gott bauen lassen und den 22. Juli richten lassen – D.M. H. Tötmann“

Hier hat nun Ludwig mit seiner zweiten Frau, welche er 1838 geheiratet hat, ein weiteres Haus erbaut.

An der heutigen Scheune befindet sich nach Norden gerichtet folgende Information:

„Im Jahre 1881 haben Ch. Friedr. Ostermeyer und A. M. Louise geb. v. Behren aus Obermehnen und die Gebr. Ostermeyer haben dieses Haus umbauen und mit Gottes Hülfe am 5ten Juli aufrichten lassen durch Meister Hunke und Pol. Scheiding“

Der Hoferbe Friedrich hatte 1871 Louise von Behren aus Obermehnen geheiratet. Zwei seiner Brüder lebten ledig auf dem Hof. Sie sind mit Gebr. Ostermeyer gemeint.

Das ehemalige Mühlengebäude wurde 1883 von dem Ackerwirt Ludwig Ostermeier (1840-1913) errichtet. Hierzu wird es später noch einen ausführlicheren Bericht geben.

Stein an der Nordseite des Mühlengebäudes

Bei Restaurierungsarbeiten 2021 wurde dieser ehemalige Grabstein freigelegt. Es handelt sich um den Grabstein von Ludwig Ostermeier, welcher drei Gebäude auf dem Hof gebaut hat. Er wurde 1868 auf dem Oberbauerschafter Teil des Lübbecker Friedhofs bestattet. Später muss dieser Stein dann bei dem Mühlengebäude verarbeitet worden sein.

Das Hofensemble von Norden aus gesehen: Links das Bauernhaus von 1752, mittig das Mühlengebäude und rechts die Scheune von 1824 bzw. 1881

 

Eure Chronikgruppe: Christine Honermeyer und Dirk Oermann

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