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Schätze aus der Chronikgruppe: „Die Salzstraße“

In Oberbauerschaft gibt es eine „Salzstraße“, eine Siedlungsstraße im Bereich Horst’s Höhe.  Diese Straße hat zwar erst im Jahre 1976 ihre formale Straßenbezeichnung erhalten, dennoch war diese Straße in den vergangenen Jahrhunderten umgangssprachlich schon immer die „Däi Söltstroate“ – oder eben „Die Salzstraße“.

Aber: Salzvorkommen gab es hier nicht, dennoch war Salz im 18. Jahrhundert das „weiße Gold“ und der Handel und die Transportwege waren ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.  Nicht nur in Preußen war Salz ein rares und sehr begehrtes Gut. Steinsalzvorkommen war in der Region nicht vorhanden, und so nutzte man nach der Entdeckung im Jahre 1746 auch das Solesalz aus dem heutigen Bad Oeynhausen. Und dieses Salz wurde u.a. auch über Lübbecke in den norddeutschen Raum transportiert.

Schaut man sich das Urkataster von 1826 einmal näher an, so stellt man fest, dass es die heutige Ahlsener Straße noch gar nicht gab; dieser Ausbau erfolgte um 1890. Die Hauptverbindung zwischen Lübbecke und Hüllhorst (bzw. über Tengern, Halstern und Eidinghausen nach Bad Oeynhausen) war die Salzstraße, die im weiteren Verlauf nach Osten über heute noch vorhandene Gemeindestraßen und Feldwege führte.

In Erinnerung an diesen Handelsweg gibt es in Hüllhorst somit immer noch die „Salzstraße“ und durch Veränderungen in den Straßenführungen auch einen „Alten Salzweg“ – gelegen im Grenzbereich der Ortsteile Oberbauerschaft und Ahlsen-Reineberg.  Auch in Bad Oeynhausen findet man heute auch noch einen „Alten Salzweg“ und Hinweise auf diese Streckenführung. Insgesamt lässt sich anhand alter Aufzeichnungen die Wegeführungen von Bad Oeynhausen (in etwa Höhe des Gradierwerkes) bis Horst’s Höhe (Richtung Lübbecke) – wenn auch nicht mehr durchgängig befahrbar – nachvollziehen.

Im Gebiet der Gemeinde Hüllhorst sind das im Schwerpunkt die „Löhner Straße“ von der Gemeindegrenze (Gewerbegebiet Tengern) Richtung Norden bis zur Andreaskirche Hüllhorst. Von dort in die „Alte Straße“ Richtung Westen bis zum „Triftenweg“, danach über „Hobrink“, „Lage“ bis zur Kreuzung „Höbber‘s Weg“. Von dort über den Feldweg bis zum Anwesen Niedringhaus (der Weg verlief früher östlich des Hofes), danach rechts auf den „Alten Salzweg“ Richtung Norden. Im Kreuzungsbereich „Amtsweg/Reineburgweg“ weiter Richtung Norden bis zur eigentlichen Straßenbezeichnung „Salzstraße“; über Horst’s Höhe dann weiter Richtung Lübbecke. Diese Streckenführung war auch viele Jahre lang der Weg der Postkutsche, bis die Anlegung bzw. der Ausbau der Hauptstraßen (hier insbesondere die Ahlsener Straße) und damit verbunden eine Verlegung der Handelswege erfolgte.

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